Mittwoch, 13. März 2013

Ein Wiedersehen...


Alle schönen Dinge enden mal, und so mussten wir Samstag mittag auch schweren Herzens das Inselparadies hinter uns lassen und wieder zurück in die Realität fliegen. Der Flug zwischen diesen beiden Welten wurde von LAN wieder äußerst bequem gestaltet und wir konnten gemütlich auf dem riesigen Bildschirm vor uns die viereinhalb Stunden in der Luft mit Filme schauen vertrödeln.



Gegen 22:00 kamen wir am Hostel unseres Vertrauens an und trafen uns mit Freundin Nina, mit der wir unter Anderem zusammen schon in Valparaíso unterwegs waren. Nach ein paar Drinks in einer netten Bar ging Jakob zurück ins Hostel und Nina und Ich zogen zusammen mit zwei weiteren Freunden in meinen santiaginischen Stammclub "Galpon 9" weiter. 

Bei der Rückkehr ins Hostel stieß ich zufällig noch auf zwei Freundinnen aus Talca, die schon früh um 4 Uhr ihr Taxi zum Flughafen nehmen mussten. Nach einer langen Verabschiedung ging es für sie weiter nach Peru und für mich ins wohlverdiente Reich der Träume. 

Am nächsten Tag sollten wir uns schon gegen 12 Uhr im altbekannten Kloster, dasselbe das wir auch am Anfang unserer Reise besucht hatten, mit den anderen Freiwilligen von AFS einfinden. Die deutschen Gene noch nicht zu 100% verloren waren Jakob und Ich natürlich überpünktlich und so kurz danach zusammen mit Ronja, Luka und Nina die Ersten im Nonnenhaus.

Unsere Chefin verspätete sich bis spät in den Nachmittag und so nutzten wir die Zeit um ausgiebig Erfahrungen, Bilder und Geschichten zu teilen. Es war schön mal wieder mit Gleichgesinnten über Gefühle und verschiedene Sachen zu reden, die uns in diesen ereignisreichen 4 Monaten schon begegnet waren. 

Die nächsten zwei Tage waren dafür reserviert, neben den kleinen selbstreflektierenden Aufgaben, die wir zu tun hatten, die Hauptstadt des wunderschönen Landes, über welches wir Freiwilligen verstreut waren, kennenzulernen.

Da sich nicht alle der Freiwilligen so glücklich schätzen können wie ich und in unmittelbarer Nähe von Santiago wohnen (die am weitesten Entfernte Freiwillige braucht 32 Stunden mit dem Bus), bat sich damit für uns eine schöne gemeinsame Entdeckungsreise.

Zuerst ging es mit der Metro Richtung Zentrum um einen der berühmtesten Hügel Santiagos zu besteigen: Der Santa Lucía liegt in unmittelbarer Nähe des Plaza de Armas und der beiden größten Universitäten Chiles. Auf ihm erbauten die spanischen Eroberer eine prächtige Festung und gründeten nebenbei die Stadt, die heutzutage Dreh- und Angelpunkt alles chilenischen Lebens ist.

Ein paar Stufen später bietet sich dem tapferen Bergsteiger eine wunderschöne Aussicht über die Dächer der Hauptstadt.



Fotos geschossen und ein kleines Eis verschlungen ging es nach dem Abstieg weiter entlang der Alameda hinein in's Barrio Bellas Artes - das meiner Meinung nach zweitschönste Viertel Santiagos. Hier finden sich neben diversen artistischen Subkulturen auch nette Cafés und etwas teuere Restaurants.



Nachdem wir den Abend nett mit ein paar Bierchen hatten ausklingen lassen, ging es am nächsten Morgen ausgeschlafen Richtung Barrio Bellavista - diesmal der schönste Teil Santiagos. Wahrscheinlich auch aus diesem Grund erbaute der weltberühmte chilenische Dichter und Nobelpreisträger Pablo Neruda seine santiaginische Residenz in diesem Stadtteil.

Ein wenig den Hügel hoch gegangen findet man bereits das in der Form eines Schiffes erbauten Haus, welches über das Barrio thront. Neruda nannte sich selbst "Marinero en tierra" - einen Seefahrer des Festlandes: Seine Gedichte sind alle vom Meer inspiriert, jedoch traute er sich selbst nur ungern auf ein Schiff.



Unsere Tour wurde von einem offensichtlich sehr begeisterten Neruda-Fanatiker übernommen, was das Erlebnis definitiv noch einmal lebendiger, lustiger und interessanter machte. Leider darf man innerhalb des Hauses keine Bilder schießen, da man Objekte aus der ganzen Welt bewundern kann, die Neruda von seinen Reisen um und durch die Welt mitbrachte. 

Nachdem wir durch alle Räumlichkeiten geführt worden waren und unter anderem auch einen Blick auf Nerudas Nobelpreis erhaschen konnten, war die Tour auch wieder genauso schnell vorbei, wie sie begonnen hatte. 


Einem Mittagessen bei Subway in einer der riesigen Malls folgend, ging es zurück ins Kloster um sich noch einmal wirklich der selbstreflektierenden Arbeit der letzten 4 Monate zu widmen. Glücklicherweise kamen alle zu einem durchaus positiven Abschluss, was die generell gute Atmosphäre und den Optimismus auf die uns noch bevorstehenden 7 Monate natürlich nur steigern ließ.


Der folgende Filmabend war ein schöner Abschluss zu drei aufschlussreichen Tagen mit unseren Freiwilligen-Kollegen und ein gebürtiger Anfang in die zweite Hälfte unseres chilenischem Abenteuers.

Un abrazo,

Niclas

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