Samstag, 22. Dezember 2012

Ra-Ra-Ra Rangers de Talca!!

So verschieden eine Kultur auch sein mag, es gibt eine Leidenschaft, die die Menschen in fast jedem Winkel der Erde verbindet: das Spiel mit der runden Kugel. Genau wie in Deutschland dreht sich hier in Chile Samstag mittags alles um König Fußball. Das ganze Land verfolgt dann z.B. den "Clasico Chileno" zwischen "Colo-Colo Santiago" und der "Universidad de Chile", den zwei größten Namen im chilenischen Fußball, live vor der Mattscheibe.

Der Fußballclub meiner neuen Heimat, "Rangers de Talca" ist glücklicherweise letztes Jahr zurück in die "Primera División" gekehrt. So konnte ich die sehr gute "Clausura-Saison" (es gibt hier nur Halbjahresmeisterschaften: Apertura "Eröffnung" und Clausura "Beendigung") der Talquinos jedes Wochenende im TV mitverfolgen - schließlich muss man hier in Chile für Auswärtsspiele im Extremfall 2000km fahren!

Die besten 8 Mannschaften jeder Halbjahres-Saison spielen schlussendlich im "Play-Off" um die Meisterschaft. Mit dem solide erspielten 4. Platz durften also auch die "Rangers" einen Teil des Kuchen abhaben.

Das Rückspiel im Halbfinale der "Play-Offs" fand ich als gute Gelegenheit meine ersten chilenischen Stadionerfahrungen zu sammeln. Auf dem Weg zum Stadion schlossen wir uns bereits einer kleinen Prozession der Blockfans an.



Das erste was auffällt, wenn man das Stadion betritt, sind die Sicherheitsvorkehrungen. Das Sicherheitskonzept der DFL und DFB, das in Deutschland zurzeit für Aufregung sorgt ist im Vergleich - überraschenderweise - nichts im Gegensatz zu Chile. Der Stehplatz ist längst abgeschafft, rund 20 Polizisten am einzigen Eingang überprüfen JEDEN Besucher und ALLE Handtaschen, und Alkohol ist im Stadion absolut VERBOTEN!!!

Auch wer auf die intelligente Idee kommen sollte sich eben vorher einen ordentlichen Vorrat an Bier in den Bauch zu bechern wird enttäuscht - Eintritt ohne jeglichen Einfluss von Alkohol! Trotzdem leidet die Stimmung keineswegs an den verschärften Regeln; vielmehr wird das ganze Spiel - auch über den Block hinaus - gesungen und lautstark angefeuert.




Das Spiel hingegen ist für ein vom hoch entwickelten deutschen Fußball verwöhntes Auge das absolute Grauen. Fehlpässe ins Nirgendwo, der Torwart mit Ausflügen bis zu 10m außerhalb des 16ers und lauffaule Spieler sorgen für Verzweiflung in der Anhängerschaft - Prädikat höchstens 3. deutsche Bundesliga. Meinen Spaß hatte ich trotzdem beim Lernen und Mitsingen der Lieder - schade nur, dass wir nach einem 1:1 ausschieden und nun im nächsten Jahr den erneuten Anlauf auf die Meisterschaft vornehmen müssen.

Ansonsten brach die letzte Woche für alle Studenten vor den Sommerferien an, was gleichzeitig hieß, dass auch alle europäischen Austauschstudenten so langsam zurück in ihr Land fliegen müssen. Somit stand die ganze Woche ganz im Zeichen von Abschiedspartys und dem ein oder anderem Abschiedsessen.


Ist immer wieder schön so gute Bekanntschaften zu machen, da wir uns alle in der selben Situation befinden!

Dieser soll ein kurzer Beitrag werden, da nun die nächsten Tage mein ausführlicher Erfahrungsbericht meiner Reise auf die Osterinsel folgt. In diesem Sinne:

Abrazos,

Niclas

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen