Montag, 24. Dezember 2012

Iorana, Rapa Nui!

Irgendwo inmitten des Pazifik liegt ein gerade mal 160 Quadrat-Kilometer großes Eiland. Im Umkreis von knapp 4000 Kilometern gibt es kein Anzeichen von weder Land noch Zivilisation - der offiziell entlegenste Ort der Welt.

Was treibt jemanden dann überhaupt auf jene Insel, die ihren Namen vom holländischen Entdecker Jakob Roggeveen am Ostersonntag 1722 bekam, dem Tag an dem erstmals die westliche Zivilisation Fuß auf diese von 3 großen Vulkanen erschaffene Insel setzte?

Für mich war es die Mystik, die dieser sagenumwobene Ort aufgrund seiner Geschichte, Lage und Monumente ausstrahlt - und um sagen zu können, dass man mal auf der Osterinsel war ;-).

Flüge werden nur von einer Airline - LAN (der chilenischen National-Airline) - und 3 Flughäfen (Santiago, Lima und Papeete auf Tahiti) aus angeboten. Inzwischen fliegen sie auch schon täglich und so konnten wir uns den Flug gemütlich aufs Wochenende buchen, um nicht zu viele Tage freinehmen zu müssen.


"In-Flight Entertainment!"

Nach dem sehr gemütlichen 5-stündigen Flug begrüßte uns ein feuchtes, aber sehr angenehmes 25° Klima am klitzekleinen "Mataveri Aeropuerto" in der 4000 Einwohner Osterinsel-Metropole "Hanga Roa".


Direkt am Flughafen kauft man auch seine Eintrittskarten für die zwei Nationalparks "Orongo" und "Rano Raraku". Wir, ausgestattet mit einer einjährigen chilenischen Staatsbürgerschaft, bekamen die Eintrittskarte anstatt für 60 für läppische 10 Euro!

Abgeholt wurden wir vom Besitzer des Hostels in dem wir die nächsten 6 Nächte verbringen würden. Natürlich durfte, so wie das auf allen polynesischen Inseln bekanntlich Brauch ist, der Blumenkranz als Willkommens-Geschenk nicht fehlen - IORANA!


"Wer sich immer noch fragt: "Iorana" = rapanui für "Hallo/Willkommen""

Wohnen sollten wir auf einem Campingplatz, jedoch in einem Doppelzimmer mit Privatbad. Für den unfassbaren Preis von 15€ p.P. die Nacht nisteten wir uns sehr gerne dort ein! Man überlege sich mal, wie hoch die Hotelpreise wären, wenn diese Insel Deutschland gehören würde - Que viva Chile!

Es war zwar schon etwas später am Nachmittag, aber eine kleine Erkundungstour durch Hanga Roa war auf jeden Fall noch drin! Alle Sachen abgelegt ging es also entlang der "Hauptstraße" ein paar Minimärkte abklappern um Essen zu kaufen - der einzige Nachteil am Hostelpreis, wir mussten uns komplett selber ernähren!


"Atamu Tekena - die belebte Hauptstraße Hanga Roas"

Leider ist nicht ALLES rosig, wenn man auf dieser paradiesischen Insel lebt. Die Preise sind, wie man sich vorstellen kann, aufgrund des langen Transportweges unverschämt teuer. Zähneknirschend musten wir somit für das 6-Pack Dosenbier für 10, die Packung 400g Spaghetti für knapp 3 und die dazugehörige Soße 250ml für 2 Euro tief in die Tasche greifen.

Wir schlenderten ein bisschen weiter und kamen am Fußballplatz vorbei, wo zufällig gerade die zwei örtlichen Clubs ihr wöchentliches Aufeinandertreffen austrugen. Mit deutschem Fußballblut in den Venen und zufällig 6 Bier in der Einkaufstüte, gab es natürlich keine andere Option als sich gemütlich den ersten Schluck Gerstensaft nach einem langen Tag bei "Stadionatmosphäre" zu gönnen.



"Live dabei in der hitzigen Halbzeit-Ansprache"

Zurück im Hostel gönnten wir uns jeder ein Fläschchen des lokal!!! gebrauten Porters "Mahina". Dafür, dass es das entlegenste Starkbier der Welt ist, ist es verdammt noch mal lecker!


Erwähnte ich schon, dass unser Campingplatz perfekte Lage mit direktem Blick auf Steilküste und Meer hatte? Zusammen mit der Tatsache, dass sich Hanga Roa auf der Westseite, und somit Sonnenuntergangs-Seite befand ein wahrer Glücksgriff!

Bevor wir uns jedoch vor der Haustür dieses Spektakel zum Tagesabschluss angucken wollten, beschlossen wir noch einen kurzen Trip herunter zum Hafen zu machen um unseren ersten, waschechten Moai zu betrachten!


"Hafen Hanga Roa"


"Der erste von vielen Steinköpfen"

Auf dem Weg zurück erlebten wir dann unseren ersten Sonnenuntergang im Paradies. Dem Rauschen der sich am Kliff berstenden Wellen lauschend beobachteten wir, wie die Sonne langsam in den Weiten des Pazifiks versank. Ein paar gute Aufnahmen sind uns auch gelungen:




Später wurden wir noch von Kenji, einem Japaner der ebenfalls auf dem Camping Platz wohnte, dazu eingeladen für 5 Euro ein waschechtes japanisches Fisch-BBQ zu bekommen. Wer hätte gedacht, dass wir am ersten Abend schon kulinarisch mit gegrilltem Fisch und Sashimi inklusive original japanischer Soya-Sauce verwöhnt werden sollten. 

Ein durchaus gelungener Abschluss eines sehr aufregenden ersten Abends! Mal sehen, welche Abenteuer morgen so auf uns warten....

Un abrazo,

Niclas

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