Mittwoch, 23. Januar 2013

Playa Ovahe & Playa Anakena

Ausschlafen - ein wertvolles Gute, das uns bisher auf unserer Reise auf und durch die Osterinsel sehr gefehlt hatte. Auch hier im entlegenen Inselparadies sind die Menschen erstaunlicherweise früh auf den Beinen. Vielleicht trügt aber auch nur der Schein und es sind eher die Touristen als die knapp 3000 Einwohner die schon morgens um 7 die Straßen Hanga Roa's durchstreifen.

Auf jeden Fall war es mal wieder ganz nett sich ohne jeden Zeitdruck aus den Federn zu erheben. Gegen 10 Uhr und nach einem herzhaften Frühstück entschieden wir uns unseren hart verdienten Wellness-Tag an den zwei einzigen Sandstränden der Inseln zu beginnen. 

Rund 20 Kilometer nördlich von Hanga Roa liegen beide Seite an Seite, getrennt von einem Hügel, an der Nordküste inklusive Blick auf das knapp 6000 km entfernte Kalifornien.

Unser erster Anlaufpunkt war, wie an den beiden vergangenen Tagen, der Playa Ovahe. Auch heute hatten wir das Glück, das sich außer uns nur eine andere Person an diesem kleinen Inseljuwel befand. Sichtlich genervt von unserer Präsenz entschwand sie aber wenige Minuten später und wir waren endlich komplett allein - genial!





Nach einem kleinem Mittagsschläfchen unter der heißen Pazifiksonne und einem kurzen Bad in dem angenehm 25° warmen Wasser, entschieden wir uns um den Hügel zum Playa Anakena zu wandern und dort unseren Strandtag fortzusetzen.

Unter einer der vielen Palmen fanden wir ein schattiges Plätzchen, unter dem ich mich - unter Aufsicht der Moai, die jeden Tag und jede Nacht über den Strand wachen -  gemütlich einem guten Buch widmete.



Der Tag sollte jedoch abermals nicht ohne zumindest ein spannendes Erlebnis enden...Wer kennt die Legende nicht: "Die Angst vor Haien ist unbegründet, jährlich sterben mehr Menschen von fallenden Kokosnüssen als von Hai-Attacken".

Gesagt, getan - aus dem nichts höre ich plötzlich ein Rascheln über mir und nur eine Sekunde später begrüßt mich eine knapp 30cm große Kokosnuss mit einem dumpfen Aufschlag im Sand direkt vor meinem Gesicht. Es folgten 5 Sekunden Stille und ungläubige Blicke zwischen mir und Jakob ehe wir uns lachend daran erfreuten, gerade noch so einer der größten Bedrohungen für die heutige Menschheit entkommen zu sein. 


"Der Übeltäter"

Mit dem Selbstvertrauen, es bei meinem Glück nun auch mit Haien im 1 gegen 1 aufnehmen zu können, stürzte ich mich zur Schockbewältigung noch einmal in den wunderbar milden Pazifik. Seele baumeln lassen - deluxe!

Nach kurzem Posen mit den Strand Moai - die wahrscheinlich am besten erhaltenen der ganzen Insel (man beachte den Feinschliff der Gesichter), ging es für uns weiter auf der Suche nach dem "sagenumwobenen" Nabel der Erde.


Was uns schließlich erwartete war nichts anderes als 4 Steine, die im rechten Winkel um einen etwas größeren runden Stein gelegt waren. Ich denke mal dieser "besondere Ort" wurde aufgrund der Situation, das die Osterinsel der entlegenste Ort der Welt ist, von den zeitgenössischen Insulanern selbst installiert um die Insel für die Touristen noch interessanter zu machen - Wir waren wenig impressed!



Weiter ging es entlang der Ostküste, vorbei an vielen weiteren Ahu's. Anders jedoch als bei den Möchtegern-Altären die uns am Vortag noch sehr enttäuscht hatten, konnte man hier die Ausmaße des Ärgers der  präkolumbianischen Ureinwohner bewundern. Umgestoßen und mit dem Gesicht im Gras vergraben findet man hier die nicht-restaurierten Moai und Ahu's der Insel. Als Kontrast zu den sonst immer majestätisch die Insel überblickenden Steinköpfen der Nordküste waren diese hier auch noch einmal sehr interessant anzusehen.


"Bleib ganz ruhig und tu einfach so als wären wir einer von Ihnen!"

Unsere sehr entspannte Abschluss-Tournee über die Insel endete schließlich wieder am Kliff vor unserem Camping-Platz, wo wir - endlich mal ohne Wolken, die die Sicht verhinderten - nun schon zum 5. Mal das wunderbar schöne Spektakel des rapanuischen Sonnenuntergangs bewundern konnten.



Un abrazo,

Niclas

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